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Exhibition Teaser: Fragmented Realities

AR- Exhibtion Invitations

FRAGMENTED REALITIES 

Text by Leonhard Rabensteiner

Wir können nur ahnen, wie abstrakt Collagen vor hundert Jahren gewirkt haben müssen, als der Fluss an Bildern, Nachrichten und Texten gerade noch ein zarter Bach war. Nun generieren unsere feeds und Kanäle pausenlos Bild- und Datenmaterial mit unterschiedlichsten Informationen, die wir automatisch miteinander und mit anderen Fragmenten verbinden, bis sie zusammenhängend und sinnvoll erscheinen. Längst haben wir diese Technik verinnerlicht und in unsere multimedialen Leben integriert – wir assoziieren und kreieren dadurch unsere individuellen Realitäten. Jenseits vom immer existierenden Deutungsspielraum in der Kunst werden Konstruktion und Neuanordnung bei Collagen besonders offensichtlich.

Nicole Wogg ist sich der Variablen bewusst und erklärt die Realität zur Verhandlungssache – ohne sich von der Unbestimmbarkeit in diffuse Formensprachen drängen zu lassen, sondern auf der Suche nach Erklärungen für die Eigentümlichkeiten, die dem Schein einer nahtlosen Wirklichkeit zugrunde liegen.


FRAGMENTED REALITIES 

Text by Leonhard Rabensteiner

Wir können nur ahnen, wie abstrakt Collagen vor hundert Jahren gewirkt haben müssen, als der Fluss an Bildern, Nachrichten und Texten gerade noch ein zarter Bach war. Nun generieren unsere feeds und Kanäle pausenlos Bild- und Datenmaterial mit unterschiedlichsten Informationen, die wir automatisch miteinander und mit anderen Fragmenten verbinden, bis sie zusammenhängend und sinnvoll erscheinen. Längst haben wir diese Technik verinnerlicht und in unsere multimedialen Leben integriert – wir assoziieren und kreieren dadurch unsere individuellen Realitäten. Jenseits vom immer existierenden Deutungsspielraum in der Kunst werden Konstruktion und Neuanordnung bei Collagen besonders offensichtlich.

Nicole Wogg ist sich der Variablen bewusst und erklärt die Realität zur Verhandlungssache – ohne sich von der Unbestimmbarkeit in diffuse Formensprachen drängen zu lassen, sondern auf der Suche nach Erklärungen für die Eigentümlichkeiten, die dem Schein einer nahtlosen Wirklichkeit zugrunde liegen.


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Exhibiton View Fragmented Realities at Galerie Grill, Graz

Text by Leonhard Rabensteiner


Das Absurde wird uns von Wogg nicht völlig entfesselt vorgesetzt, sondern von einer durchgehend ästhetischen Komposition und dem Streben nach einer Balance in Zaum gehalten: Die Farbgebung ist abgestimmt, das Zusammenwirken der unterschiedlichen Elemente penibel durchdacht. Man findet sie nicht statisch nebeneinander, sondern dynamisch arrangiert, wodurch der betrachtende Blick in Bann gezogen, aber nicht vor den Kopf gestoßen wird. Es sind keine Statements oder festgeschriebenen Antworten, sondern mitunter humorvolle Ideen, die skizzenhaft bis detailverliebt umgesetzt werden.

Zu den bekannten Möglichkeiten, durch die Kunst unsere Realitäten erweitert, gesellt sich mit dem digitalen Zeitalter eine neue Möglichkeit, die Nicole Wogg bei vielen ihrer Werke anwendet: Augmented Reality. Via Smartphone oder Tablet wird mit der App Artivive Zweidimensionales auf dem Bildschirm dreidimensional erlebbar. Es entstehen daraus digitale Assemblagen, die die Räumlichkeit der Werke suggerieren und aus verschiedenen Blickwinkeln neue Realitäten offenbaren.

Während in den vergangenen Jahren Architekturzeichnungen ein fester Bestandteil in Woggs Œuvre waren, liegt das Interesse der Künstlerin mittlerweile stärker beim Thema Digital-Life-Balance – eine Entwicklung, die durch die geänderten Lebensumstände seit der Pandemie bedingt ist.

Text by Leonhard Rabensteiner

Das Absurde wird uns von Wogg nicht völlig entfesselt vorgesetzt, sondern von einer durchgehend ästhetischen Komposition und dem Streben nach einer Balance in Zaum gehalten: Die Farbgebung ist abgestimmt, das Zusammenwirken der unterschiedlichen Elemente penibel durchdacht. Man findet sie nicht statisch nebeneinander, sondern dynamisch arrangiert, wodurch der betrachtende Blick in Bann gezogen, aber nicht vor den Kopf gestoßen wird. Es sind keine Statements oder festgeschriebenen Antworten, sondern mitunter humorvolle Ideen, die skizzenhaft bis detailverliebt umgesetzt werden.

Zu den bekannten Möglichkeiten, durch die Kunst unsere Realitäten erweitert, gesellt sich mit dem digitalen Zeitalter eine neue Möglichkeit, die Nicole Wogg bei vielen ihrer Werke anwendet: Augmented Reality. Via Smartphone oder Tablet wird mit der App Artivive Zweidimensionales auf dem Bildschirm dreidimensional erlebbar. Es entstehen daraus digitale Assemblagen, die die Räumlichkeit der Werke suggerieren und aus verschiedenen Blickwinkeln neue Realitäten offenbaren.

Während in den vergangenen Jahren Architekturzeichnungen ein fester Bestandteil in Woggs Œuvre waren, liegt das Interesse der Künstlerin mittlerweile stärker beim Thema Digital-Life-Balance – eine Entwicklung, die durch die geänderten Lebensumstände seit der Pandemie bedingt ist.

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Exhibiton View Fragmented Realities at Galerie Grill, Graz


Die einzelnen Werke der Ausstellung findest du hier: 

Beschrieben in Englisch

 

Die einzelnen Werke der Ausstellung findest du hier: 

Beschrieben in Englisch